Heute ist es soweit. Der Reisebericht Kenya steht. Vanessa hat viel erlebt und schreibt nun über ihre Erfahrungen in Kenya. 

 

Fortbewegungsmittel

Als Fortbewegungsmittel nutzten wir Hauptsächlich die…

„Matatu“

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​Es gibt offizielle Orte an welchen die „Matatu“ halten jedoch keinen Fahrplan nur eine bestimme Strecke. Das Matatu fährt an der Hauptstation los, sobald alle Sitzplätze voll sind. Natürlich ist das ganze sehr Umsatzorientiert, somit hat man die Möglichkeit jederzeit auf der Strecke des Matatus einzusteigen, indem man sich am Straßenrand bemerkbar macht. Dies bedeutet nicht immer dass das Matatu stehen bleibt, wir mussten ab und an auch unsere sportliche Seite zeigen und schnellstmöglich in das langsam fahrende Fahrzeug einsteigen. Dies tun sie, um möglichst wenig Zeit zu verlieren, um möglichst viele Fahrten am Tag zu erzielen.
Ist man eingestiegen, wird man nach ein paar Minuten von einer Person angesprochen, welche das Geld für die Fahrt einsammelt. Dieser Person sagt ihr, was euer Ziel ist und sie sagen dir in der Regel dann bescheid, wenn du aussteigen musst. Hier ist es auch immer hilfreich darauf zu achten, was die anderen Fahrgäste bezahlen müssen, um einschätzen zu können ob der Preis den du bezahlt hast, nicht überzogen war.Wie bereits erwähnt ist der Umsatz verständlicher Weise sehr wichtig und daher jeder Mitfahrer wertvoll. Daher ist das Matatu ab und an voll und mit voll meine ich wirklich voll, so sitzt du nicht allein auf deinem Sitzplatz sondern recht eingeengt, bis jeder Millimeter Platz genutzt ist, auch im Stehen. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass dir ein Kind auf den Schoß gesetzt wird. Hier bist du den Einheimischen also seeehr nahe, näher geht nicht mehr.Diese Beschreibung ist natürlich ein Extremfall, denn eigentlich ist es den Matatufahrern verboten ihre Autos so voll zu machen. Ab und an finden Kontrollen statt und wenn auch nur eine Person zu viel im Auto sitzt, muss der Fahrer und sein Kollege eine Geldstrafe bezahlen (hierbei ist die Polizei jedoch recht korrupt).
Wir haben solch eine Situation erlebt, dabei sprang der „Geldeinsammler“ plötzlich aus dem Auto, als er die Polizisten entdeckte und rannte davon. Der Fahrer wurde mit in die „Wache“ genommen (eine mini Polizeistation) und wir mussten uns nach einer neuen Mitfahrgelegenheit umsehen. Was an sich nicht allzu schwierig sein sollte, denn die Matatus fuhren in Scharen an uns vorbei, jedoch waren wir in mitten einer langen Strecke in der kaum jemand aussteigt und daher waren alle Fahrzeuge voll. Das warten auf ein freies Fahrzeug war hierbei nicht unser einziges Problem. Viel mehr die Tatsache, dass es bereits dunkel und sehr spät am Abend war. Wir hatten einen sehr netten älteren Mann im Matatu kennen gelernt, der uns ein Stück begleitet hatte bis zu einer günstigen Station um auf ein freies Fahrzeug zu warten. Auf dem Weg dort hin, führten wir ein sehr interessantes und unterhaltsames Gespräch über die Korrupten Polizisten Kenias.


​„Piki-Piki“

BildPikipikifahrer stehen mit ihren Rollern meist an jeder Ecke, in Gruppen zusammen. Die Roller sind super für Kurze Strecken, Strecken an denen das Matatu nicht fährt oder wenn auf den Straßen zu viel Verkehr herrscht und das Matatu ewig brauchen würde. Sie fahren dich wirklich überall hin, selbst recht lange Strecken. Das ist ganz praktisch wenn die Unterkunft etwas außerhalb liegt.
Du sprichst sie an, sagst ihnen wo du hin möchtest, verhandelst den Preis IM VORAUS und los geht die Fahrt. Es ist eine sehr entspannte und angenehme Art von A nach B zu kommen.
Es ist ihnen zwar verboten aber ab und an nehmen sie auch zwei Personen auf einem Roller mit, ansonsten müsst ihr zwei nehmen. Einen Roller gemeinsam nutzen ist natürlich günstiger, da man nicht pro Person bezahlt sondern pro Strecke:Diese Fahrzeuge werden vom Auswärtigen Amt als gefährlich beschrieben und es wird davon abgeraten sie zu nutzen. Wir hatten jedoch in den gesamten 4 Wochen keinerlei Probleme. Es war eine spitzen Erfahrung die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen wie es hier alle tun. Man sammelt viele Eindrücke auf diesen Fahrten und es entstehen durch die Offenheit der Menschen dort interessante Gespräche.
Natürlich muss ich dazu sagen, dass du nicht ängstlich sein darfst und vor allem mit großen Respekt an die Sache ran gehen musst. Du solltest es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es wird sehr rasant und  für unsere Verhältnisse unvorsichtig gefahren, die Fahrzeuge sind etwas demoliert, jedoch muss man auch bedenken dass diese Menschen das tagtäglich machen und entsprechend mit solchen Situationen im Straßenverkehr umgehen können. Die einen mehr die anderen weniger, daher kommt es natürlich auch mal zu Unfällen.


​„Tuk-Tuk“

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​Auch eine sehr bequeme und recht ungefährliche Transportmöglichkeit. Tuktukfahrer fahren verhältnismäßig sehr entspannt und man hat zu zweit gut Platz auf der Rückbank. Auch sie fahren wie die Pikipikifahrer fast überall hin.


Bus

​In diesem Reisebus hast du deinen eigenen Sitzplatz für dich allein. Der Bus startet an einem Busbahnhof zu geregelten Zeiten. Das Busticket musst du im Vorfeld kaufen.

Zug

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​Wir haben den Zug genutzt um von der Großstadt Nairobi an die Küste nach Mombasa zu gelangen. Diese Zugstrecke ist bekannt für ihre super Aussicht während der Fahrt, denn der Zug fährt durch den Nationalpark Tsavo.
Dies und die Tasche dass es einfach eine Erfahrung wert ist mit solch einem uralten Zug im Schneckentempo 24 Stunden lang (durchschnittlich ca. 20 kmh) durch die atemberaubende Landschaft Afrikas zu fahren veranlasste uns diese Zugfahrt der Fahrt mit dem Bus (was weeeesentlich schneller gewesen wäre) vor zu ziehen.
Das Ticket haben wir bereits 3 Tage im Voraus am Bahnhof gekauft für ca. 600 Schilling. Wir hatten ein Ticket für die 2 Klasse mit Verpflegung (Frühstück und Mittagessen). Der Zug ist in Kabinen unterteilt. Wir haben eine Kabine für 4 Personen (Schlafplätze keine Sitzplätze) für uns allein gehabt. (Die erste Klasse hat eine Kabine für nur 2 Personen und ist somit enger aber teurer!)

Meine Erfahrung damit
Der Zug sollte um19:00 Uhr los fahren. Mit Verspätung war zu rechnen, da jedoch um 3:00 Uhr Nachts noch immer kein Zug da war und wir keinen Ansprechpartner hatten der uns sagen konnte wo der Zug sich befindet oder wann er denn ankommt, entschlossen wir uns zu gehen mit dem Risiko, dass unsere Tickets verfallen. Gleich am „nächsten Morgen“ schilderten wir der Person am Bahnhofschalter unsere Situation und sie schrieb das Ticket glücklicher Wiese um. Dies ist jedoch nur das Ticket für den Zug, das Ticket für dein Abteil erhältst du vor der Abfahrt an einem anderen Schalter. Diese kleine aber wichtige Information, erhielten wir leider nicht beim Kauf des Tickets, daher gab es beim Zustieg etwas Verwirrung.
Der nächste Zug ging erst 4 Tage später, da es nur diesen einen Zug gibt, der 24 Stunden hin aber eben auch 24 Stunden zurück benötigt. Die Fahrzeiten blieben gleich. Also verbrachten wir gezwungener Maßen weitere 4 Tage in Nairobi. Zu unserer Frustration, kam der Zug auch dieses Mal wieder „zu spät“. Er kam um 5:00 Uhr, was voraus zu sehen war, da er ja schließlich die 4 Tage zuvor auch extrem zu spät kam. Dies hatte leider zur Folge, dass wir vom Highlight der Strecke, dem Nationalpark nur 30 min. etwas zu sehen bekamen, da es dann dunkel wurde um 19:00 Uhr. Aber immerhin habe ich den ein oder anderen Elefanten und einige Zebras entdecken können. ​

Während der gesamten Fahrt kommst du immer wieder an kleinen „Dörfern“ vorbei und bekommst sehr viel Natur zu sehen. Da der Zug wie gesagt ziemlich langsam fährt und er immer wieder anhielt, konnten wir ganz entspannt an der offenen Türe sitzen und die frische Luft genießen.
Generell war die gesamte Fahrt recht spannend, es wackelte und schaukelte und gegen Abend bekamen wir Besuch von kleinen Kakerlaken die aus unserem Kabinenwaschbecken krabbelten. Juhuu !
Viel mehr möchte ich nicht verraten, ich empfehle trotz der Verspätung des Zuges diese Fahrt anzutreten, es war seine Erfahrung und die Aussicht sowas von Wert! Also sehr zu empfehlen!Bild


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​Achtung: In Mombasa angekommen wurden wir natürlich sofort von einigen Taxifahrern angehalten bei ihnen mit zu fahren. Glücklicherweise hatte meine Freundin bereits Erfahrung mit den Taxipreisen und wusste daher, dass dessen Preise extrem, wirklich extrem überteuert waren! Da wir aber um 5:00 Uhr Morgens ankamen und es zu dieser Uhrzeit als Frau nicht zu empfehlen ist umherzulaufen waren, wir fast gezwungen solch ein Taxi zu nehmen, aber sie ließen nicht mit sich verhandeln. Die anderen Fahrgäste des Zuges nahmen das Taxiangebot an, selbst nach unserem Hinweis an sie dass es überteuert sei. Wir schlugen die Angebote aus und entschlossen uns auf das Tageslicht zu warte. So saßen wir noch ca. 1 Stunde am Bahnhof und machten uns dann auf den Weg eine günstigere Mitfahrgelegenheit zu suchen , ein Tuk-Tuk.

Unterkünfte

​​In Nairobi

Für die Zeit in Nairobi wurden wir von der vorheriger Gastfamilie meiner Freundin aufgenommen. Es war keine einheimische Familie, jedoch leben sie bereits viele Jahre in Nairobi in einem recht Wohlhabendem Teil. Im Haus traf ich täglich 2 Hausangestellte an, die sehr offen und freundlich waren. Es war sehr befremdlich für mich, dass „Hausangestellte“ mein Mittagessen zubereiten oder meine Wäsche waschen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass sie beide im Slam von Nairobi leben war es für mich unvorstellbar mich von ihnen bekochen zu lassen, wenn sie selbst nur sehr wenig haben.
Die Vorstellung da zu sitzen und zu wissen, die beiden habe sicher auch sehr großen Hunger, mehr Hunger wahrscheinlich als ich und sie müssen mir mein Essen zubereiten habe ich nicht in meinen Kopf bekommen. Ich habe mit meiner Freundin darüber gesprochen und sie erklärte mir, dass sie zwar im Slam leben was natürlich sehr tragisch ist, jedoch haben sie in dieser Gastfamilie eine super Arbeitsplatz von dem viele hier nur träumen können. Sie dürfen hier auch etwas essen und werden sehr gut behandelt, was man hier wohl nicht von allen Familien welche Angestellte haben behaupten kann. Naja, trotzdem hatte ich weiterhin ein unangenehmes Gefühl in mir…


​An der Küste

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Wir wählten für den Anfang das „Distant Relatives“ (Ecolodge und Backpackers) in Kilifi, da meine Freundin dort bereits sehr gute Erfahrungen gemacht hatte.

​Am Hostel angekommen, standen wir erst einmal vor einem dicht bepflanzten Eingangsbereich. Ich empfand es als sehr einladend und ich war gespannt wie der Rest der Anlage aussieht. Ein kleiner Weg führte uns durch das Pflanzenreich bis hin zum Hauptgebäude. Einfach klasse. Das Gebäude war gemütlich, offen, bunt, ich fühlte mich direkt wie zuhause. Die Bepflanzung zog sich über das gesamte Gelände, sodass man das Gefühl hatte in mitten eines kleinen Biotops zu wohnen.


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Geschlafen haben wir in einer „Hütte“ mit Strohdach mit 4 Hochbetten. Es war sehr geräumig und natürlich gestaltet und darin zu schlafen war super. Man hatte das Gefühl im Freien zu schlafen, es waren einige Vögel zu hören und Eidechsen krabbelten immer mal wieder umher.

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​Morgens hatten wir die Möglichkeit uns ein Frühstück an der Bar zu bestellen oder eines selbst zu zubereiten in einer öffentlichen Küche wie in einer WG. Zu uns nehmen konnten wir unser Frühstück in der mega chilligen und wie bereits erwähnt sehr bunt bepflanzen Anlage im Freien. Alles wirkte sehr familiär und entspannt, ich  hätte ewig dort sein können.

Unglaublich klasse fand ich die Duschen. Sie waren im Freien, mit Strohwänden in einen „Bambusbusch“ hinein gebaut. So dicken und hohen Bambus hatte ich zuvor noch nie gesehen. Es war einfach schön, während dem Duschen nach oben zu sehen, ein Dach aus Bambusblättern über sich zu haben und dazwischen den Himmel dahinter hervor scheinen zu sehen.

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​Vom Gelände aus kamen wir nach ca. 10 min. Fußweg an einen „Strand“ eines großen Sees. Dort warteten auch bereits die bekannten Beachboys, die aber ganz entspannt drauf waren. Der See selbst war, naja, nicht besonders sauber, aber für eine kleine Abkühlung hat es völlig ausgereicht. Eine kleine Abkühlung hatten wir aber auch durch den plötzlichen Starkregen, der nach ca. 3 min. auch schon wieder vorbei war und die Sonne schien weiter als wäre nie etwas gewesen xD.

​An einen Strand am Meer gelangten wir leider nur mit Hilfe eines „Piki-Piki“. Das macht natürlich rießen spaß sich mit dem Roller bei Sonnenschein umherfahren zu lassen aber es ist natürlich auch mit Kosten verbunden.


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Abends im Dastand Relatives, saßen einige Gäste im Garten wodurch man so die ein oder andere Bekanntschaft machen konnte. Meine Freundin gelang dadurch an einen super Tipp für unsere nächste Unterkunft. Wir erhielten die Nummer eines Mannes, der eine sehr günstige Unterkunft in Watamu „vermietet“. Wir telefonierten mit ihm und machten einen Treffpunkt aus.

Mit einem Piki-Piki, ging es dann los nach Watamu. Dort trafen wir auf einen gut gebauten Mann mit ewig langen Dreadlocks der uns seehr freudig begrüßte. Er fuhr uns mit seinem Roller zur Unterkunft, wo eine große Überraschung auf uns wartete. Es war ein kleines Häuschen mit 2 Räumen auf einem riesigen Gelände, dass ebenfalls zur Unterkunft gehörte. Das Anwesen gehört wohl zwei Deutschen und während ihrer Abwesenheit wird es „vermietet“.

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Das hieß, wir hatten ein Häuschen und Garten für uns alleine für gerade mal 10 Euro pro Nach für uns beide zusammen. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet aber so kann es eben kommen, wenn nicht bereits alles vorausgebucht ist. Einfach spontan sein und du trifft auf die tollsten Überraschungen. Das zeigt, wie wertvoll es ist, sich auf seiner Reise anderen Reisenden zu öffnen und ins Gespräch zu kommen.
Im Haus lies die Sauberkeit zu wünschen übrig. Aber schließlich wollen wir ja genau das. Natürlich reisen und nicht schickimicki. Pingelig sein ist hier nicht angesagt.
Auch hier gab es wieder eine Dusche im Freien, echt super!

Die Lage war super, denn wir waren nach ca. 5 min. Fußweg am Strand (Turtle Bay). Der Strand war ewig lang und es war kein Fleck Schatten in Sicht. Der starke Wind machte die Sonne jedoch ganz erträglich. Aus Angst um unsere Wertsachen, hüpften wir nach einander ins Meer und holten uns dort unsere Abkühlung.


​Essen

​Was das Essen angeht, habe ich einige spezielle Erfahrungen gemacht und ich habe mein absolutes Lieblings Essen entdeckt.
Unser Frühstück bestand aus Müsli, mitgebracht aus Deutschland, bestückt mit frischem leckeren Obst von den Straßenständen. Manchmal gab es auch einfach ausschließlich Obst oder wir haben uns Omlet gemacht und Toast dazu, also alles sehr einfach und minimal, im Vergleich zu meinem Frühstück in Deutschland. Aber ganz ehrlich, ich war damit völlig zufrieden. Das Obst war weltklasse und ich war satt, anstatt vollgegessen. Ja das Obst… ich vermisse es… vor allem die Bananen. Und ich danke meiner Freundin, dass sie mir die verschiedenen Früchte näher brachte, denn ich kaufe mir heute noch Maracujas und mische sie mit in mein Müsli. Die Kinder fragen dann immer irritiert „iiih, was ist denn das“ xD.

 ​persönliche Eindrücke

Aus Nairobi

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Die Fahrt vom Flughafen zur Gastfamilie, gab mir im dunkeln erst einmal einen, ich sage mal falschen Eindruck von Nairobi. Man sieht viele Lichter, viele Werbetafeln, kann etwas erahnen wie der Verkehr so abläuft aber ansonsten war nichts außergewöhnlich.

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​Der Nächste Tag brachte dann sozusagen die Erleuchtung mit dem Tageslicht. Nun sah ich die mega „Schlaglöcher“ in den Straßen, wenn man das noch Schlagloch nennen kann xD. ​

Ich stellte fest, dass jedes, wirklich jedes Wohnhaus ummauert ist und an jedem Tor das zum Haus führt stand eine Torwache.

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Diese Sicherheitsvorkehrungen zogen sich durch all unsere Aktivitäten. Vor jedem Eintritt in einen Supermarkt, Parkplatz oder ähnliches, mussten wir uns einer Kontrolle unterziehen, wie an einem Flughafen. Die Handtasche wurde kontrolliert, wir mussten durch einen Metalldetektor gehen und das Auto wurde durchsucht. Ständig begegnet du bewaffneten Polizisten/Soldaten.
Den Krassen unterschied der Lebensstandards machten die dortigen Einkaufsmöglichkeiten sehr deutlich. Rechts steht ein riesiges modernes Gebäude mit Glasfasade in dem Möbel verkauft werden, direkt daneben werden am Straßenrand Möbel von Hand gebaut und auch direkt dort verkauft. Du hast das Gefühl, die ärmere Schicht, hat sich mit den Jahren eine eigene kleine Welt erschaffen, die es ihnen ermöglich, mit ihren wenigen Mitteln die sie haben  durch Leben zu kommen. Erzählungen nach, ist die billige Transportmöglichkeit mit dem Matatu, durch die hohen Preise der größeren Busse entstanden, die sich viele nicht leisten können.
Umso mehr es in die Innenstadt Nairobis ging, umso chaotischer wurde der Verkehr. Überall Fahrzeuge und inmitten der sich immer wieder bildenden Staus, Erwachsen und Kinder die einem Nüsse und Obst verkaufen. Generell waren überall unzählige Menschen zu Fuß unterwegs, was ich sehr schön fand.
In Deutschland hingegen wird jede kleine mini Stecke mit dem Auto gefahren. Mir ist durchaus bewusst, dass die hohe Anzahl an Fußgängern durch die Armut zu stande kommt, da sich die Menschen kein Auto und auch kein Busticket leisten können. Trotzdem zeigt es ganz deutlich, dass es auch anders geht. Einer der Angestellten der Gastfamilie, hat jeden Tag einen Fußweg von 1 Stunde vom Slam bis zu ihrem Anwesen und bei uns werden Kinder mit dem Auto in den Kindergarten gebracht die nur 5 min. entfernt wohnen. Hier spielt aber nicht nur die Bequemlichkeit eine Rolle, auch die Zeit der Erwachsenen kommt hier zu tragen. Jede Minute ist genau getaktet und alles muss schnell, schnell gehen und dabei kommen die wirklich wichtigen Dinge meiner Meinung nach zu kurz.
Unter all den Menschenmassen auf den Straßen, fühlte ich ganz deutlich, wie es ist ein Ausländer zu sein. Von allen Seiten fühlte ich mich beobachtet und manche Menschen die uns entgegen kamen, sahen uns recht streng an. Wir begegneten keinem einzigen hell häutigen Menschen bzw. einem „Musungu“ („Bleichgesicht“) wie wir dort hin und wieder benannt wurden.

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Da es wie erwähnt öfter mal regnete, machten wir uns an einem sonnigen Tag einen gemütlichen Nachmittag im Park, gemeinsam mit den 3 Freunden meiner Reisepartnerin. Hierbei lernte ich, dass es verboten ist, in Parks Alkohol zu trinken. Diesem Verbot wiedersetzten wir uns und schmuggelten das ein oder andere Getränk hinein.
Wie sich heraus stellte, war das eine sehr dumme Idee. Wie überall in Nairobi, gingen natürlich auch hier immer wieder bewaffnete Soldaten umher. Zwei von ihnen entdeckten trotz unseres vertuschungs Versuchs den Alkohol und reagierten sehr empört darüber. Ich habe natürlich kein Wort verstanden aber durch Mimik und Gestik viel mir natürlich trotzdem auf, was die Männer ungefähr sagten. Sie spielten sich sehr auf und sprachen herablassend mit den einheimischen Freunden und hielten ihnen sozusagen eine Moralpredigt.
Da wir gegen eine Regel verstoßen hatten, teilten die Soldaten uns mit, dass wir nun mit auf die Wache kommen müssten. Auf dem Weg zum Ausgang stellten sie uns vor die Wahl, mit zur Polizeiwache zu kommen oder ihnen eine enorm große Summe an Geld zu geben, damit wir gehen dürfen. Während diesem, naja, erpresserischen Angebot, wurden noch zwei weitere Soldaten hinzugezogen, die natürlich auch bezahlt werden sollten, es soll ja jeder ein Stück vom Kuchen bekommen.
Zu unserem Pech muss man sagen war das am 31.12.2015, also am Abend von Silvester.
Selbstverständlich wollten wir Silvester nicht in einer Polizeizelle verbringen, daher versuchten wir sie umzustimmen bzw. den Preis zu senken. Am Ende bezahlten wir insgesamt um die 250 €. So verbrachten wir Silvester in einem Club mit einer Tanzfläche im Freien mit einem super DJ.In all dem Trubel der vielen Menschen in Nairobi, hatte ich eine unvergessliche Begegnung mit einem Kind. Ich ging die Straße entlang und bemerkte ein Mädchen neben mit, dass mit ihrem Papa sprach und immer wieder verlegen zu mir rüber sah.  Der Vater forderte sie zu etwas auf und plötzlich kam sie zu mir rüber gelaufen, nahm mich an die Hand, lächelte zu mir nach oben und ging einige Schritte mit mir. Während wir gemeinsam die Straße entlang gingen, strahlte das Mädchen über ihr gesamtes Gesicht und sah immer wieder zu mir nach oben und freute sich  wenn ich ihren Blick erwiderte.  Bis sich unsere Wege trennten.
Auch im Allgemeinen wirkten ein Großteil der Menschen auf mich sehr offen, sehr Hilfsbereit und Kontaktfreudig. Menschen die sich nie zu vor gesehen haben, führen die tief gehensten und lustigsten Diskussionen und Gespräche während der Fahrt im Matatu. Während unserer Busfahrt von Watamu nach Nairobi beispielsweise, kam eine Frau mit ihrem 3 Kindern in die Situation, dass sie aussteigen musste, da sie für ihre Kinder kein Ticket gekauft hatte. Viele der Fahrgäste setzten sich stark für diese Frau ein, damit sie weiter mit fahren durfte. Zwar musste die Frau und ihre Kinder trotzdem den Bus verlassen, jedoch beeindruckte mich der Einsatz der Fahrgäste sehr. Mir kam direkt der Gedanke in den Kopf, wie dass wohl in Deutschland abgelaufen wäre. Hätte sich jemand für die Frau eingesetzt und wenn ja auch in diesem Ausmaße wie es die Menschen hier getan haben. Wenn man an eine Busfahrt in Deutschland denkt, jeder sitzt für sich allein, vertieft in Musik oder das Handy, niemand möchte vom Anderen etwas wissen und möchte am besten immer eine Zweiersitzreihe für sich allein haben. Selbst Personengruppen die gemeinsam unterwegs sind, haben sich nicht viel zu sagen, es herrscht großes Schweigen im Bus.
Natürlich gibt es auch in Kenia Menschen, die während einer Busfahrt lieber für sich alleine sind und nichts von allem um sich herum wissen möchten aber ich würde sagen, dass dort grundsätzlich eine kontaktfreudigere Lebensmentalität gelebt wird. Ich muss auch sagen, dass auch ich mir etwas von der offenen Art dieser Menschen abschauen kann.Umso länger ich hier war, umso mehr viel mir auf, dass 95% aller Männer ein Hemd, eine „schicke“ Hose und „schicke“ Schuhe trugen. Mir viel auf, dass sie sehr viel Wert darauf legen, dass ihre Kleidung ordentlich und sauber ist, egal aus welcher sozialen Schicht sie kommen. Selbst die Schulkleidung der Kinder aus den Slams, sahen tadellos aus. Wir fragten uns weshalb das so ist und stellten die Vermutung auf, dass sie zum Einen vllt nach Außen verbergen wollen wie arm sie sind und zum Anderen tun sie es vllt für sich selbst, um ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
Sehr häufig konnte ich auch beobachten, dass einige Menschen, vor allem die Kinder viel zu große oder viel zu kleine Schuhe trugen. Da macht man sich sehr schnell Gedanken darüber wie es Zuhause in Deutschland ist. Sobald etwas nicht mehr perfekt sitzt, kommt es in den Altkleidersack, beim Shoppen verbringt man Stuuunden weil man nicht das „Passende“ findet.
Die Menschen hier sind froh um das was sie haben, es muss nicht perfekt sein. Klar auch hier gibt es wieder Ausnahmen. Ich finde es hat mich dazu angeregt, bewusster einzukaufen und weniger pingelig zu sein. Nicht nur was Kleidung angeht, besonders auch Lebensmittel. Jedoch denke ich, muss ich trotz dieser Erfahrung nicht auch selbst zu große Schuhen tragen nur aus Mitleid diesen Menschen gegenüber, ich denke das wäre falsch. Die Lebenszustände dort sich nicht zu akzeptieren, aber hätten sie die Möglichkeit zu wählen zwischen Schuhen die passen und nicht passenden, behaupte ich mal, würden auch sie die Bequemeren wählen. Ich denke es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass es auch anders geht. Die Kinder im Kindergarten lehnen eine Banane ab, nur weil sie vom Öffnen etwas matschig geworden ist… was soll man dazu noch sagen…

Die Nächte in der Innenstadt zeigten mir nochmal etwas krass, die große Armut dieses Landes. Anders als am Tag kommen nun Straßenkinder auf einen zu. Völlig benebelt vom Kleber schnüffeln oder ähnlichem, betteln sie extrem aufdringlich nach Geld. In diesem Moment ist es sehr wichtig nicht in Mitleid zu verfallen und ihnen einen Haufen Geld in die Hand zu drücken. Kauft ihnen etwas zu essen!
Die Kinder werden von ihren Eltern vor geschickt zum Betteln. Das Geld dass sie dabei erhalten wird in den meisten Fällen nicht für Lebensmittel oder Kleidung verwendet, sondern für weiteren Kleber oder ähnliche Stoffe, die den Kindern und Erwachsenen vermutlich „helfen“ sollen, das Hungergefühl zu verdrängen oder sie wollen damit ihre Lebenssituation ausblenden, genau kann ich das natürlich nicht beurteilen. ​
Im Großen und Ganzen ist Nairobi wirklich eine Erfahrung wert. Wenn du hier einige Tage in der Innenstadt unterwegs bist und gut zurecht kommst, bist du für weitere Reisen gut vorbereitet.


Von der Küste

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Der Strand war ewig lang und es war kein Fleck Schatten in Sicht. Der starke Wind machte die Sonne jedoch ganz erträglich, was aber auch den Nachteil hatte, dass wir mit der Zeit aussahen wie ein paniertes Schnitzel, durch den umherfliegenden Sand. Aus Angst um unsere Wertsachen, hüpften wir nach einander ins Meer und holten uns dort unsere „Abkühlung“. Das Wasser ist recht warm und ich musste recht weit hinein laufen, bis es endlich mal etwas tiefer wurde. Für die Menschen hier, ist das sicher von Vorteil, da sie wie ich beobachten konnte nicht schwimmen können. Für mich war dieses Meer jedoch nichts, da ich gerne tauche und das tiefe Wasser liebe.
Während wir so da lagen und die Sonne genossen, krabbelten immer wieder kleinere und größere Krebse mit ihren Glubschaugen aus ihren Sandlöchern. Es war spannend sie dabei zu beobachten, wie sie mit einer ihrer Scheren den Sand nach draußen schoben.An manchen Teilen des Strandes, waren einige Stände aufgebaut. Verkauft wurden dort, Tücher, Schmuck, Handtücher, Kleidung. Die Kleidung wurde aus den Tüchern hergestellt und wollte man Beispielsweise eine Hose aus einem bestimmten Stoff, wurde diese speziell für dich bis zum nächsten Tag genäht. Der Großteil des Strandes war müllfrei, es gab aber auch Bereiche die ganz anders aussahen.

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Natürlich gab es auch einige Beachboys die umher gingen, die aber glücklicherweise ein Nein akzeptierten. Ein Angebot nahmen wir jedoch an, nämlich eine frische Kokosnuss. Er schälte und öffnete sie direkt vor uns, was für mich total beeindruckend war, da ich es zuvor noch nie gesehen hatte. Ehrlich gesagt mag ich Kokos auch überhaupt nicht, diese war aber erstaunlich lecker!

Das Leben an der Küste ist um Einiges ruhiger und gelassener im Vergleich zu Nairobi. Es sind weniger Menschen auf den Straßen und weniger Verkehr. Aber auch die Menschen wirken etwas gelassener und gehen freundlicher auf uns zu als in der Großstadt.
In den kleineren „Dörfern“ war die Armut noch deutlicher zu sehen, als in Nairobi selbst, da hier sehr viel weniger „normale“ Gebäude und Einkaufsmöglichkeiten zu sehen waren. Die Behausungen waren wie im Slam von den Menschen aus einfachen Materialien selbst gebaut. ​Aber auch hier siehst du, dass sie sich mit den Mitteln die sie haben, das Leben so angenehm wie für sie möglich gestalten und damit erstaunlich zufrieden wirken. Beeindruckend wie entspannt und lebensfroh die Menschen hier sind, trotz ihrer miserablen Umständen. Ich schätze es sind die vielen Zwischenmenschlichen Kontakte die einiges dazu beitragen, dass sie sich trotzdem wohl fühlen. Die Lebensumstände, bringen sie dazu, sich viel im im Freien auf zu halten, gemeinsam mit den Nachbarn. Jeder kennt sich und hilft sich gegenseitig. Eine Gegebenheit, die in Deutschland immer mehr schwindet, besser gesagt bereits überhaupt nicht mehr vorhanden ist. Selbst Mütter mit ihren Kindern auf dem Spielplatz, sind mittlerweile so sehr in ihr Handy vertieft, dass keinerlei Kommunikation statt findet. So wurde durch Untersuchungen bewiesen, dass unter Anderem dies, zu deutlichen Sprachverzögerungen der heutigen Kinder führt. Denn auch durch alleiniges unbewusstes Zuhören lernen Kinder durch die Nebengespräche ihrer Eltern Sprache. Wo aber nicht gesprochen wird kann ein Kind auch nichts lernen. Aber natürlich hat dies nicht nur Auswirkungen auf die Sprache. Eltern sind DIE Vorbilder für das Kind und auch die Kontaktfreude, die eben leider nicht mehr vorhanden ist, schauen sie sich ab.
Bild​In der Zeit in Kilifi, entdeckten wir einen kleinen Einheimischen Imbiss. Dort gab es ein Gericht Namens „Pilau“(Reisgericht) dieses Pilau aß ich zusammen mit „Matoke“(gekochte Banane) und einem leckeren „Chapati“(Fladnbrot). Und genau diese Konstellation gab es Tag täglich, 1 Wochen lang. Man war das lecker. Und dazu gab es eine leckere Tasse Tee mit Milch. Es war aber nicht nur super lecker, sondern auch super billig, denn es war ein Lokalrestaurant und keines, das darauf ausgelegt war, dass Touri´s zum Essen kommen. Auch in Watamu wollte ich dieses leckere Essen nicht missen, also kauften wir uns unser Essen an den Straßenständen der Einheimischen. Wir haben uns übrigens NICHT den Magen verdorben oder ähnliches ;-).

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BildEine nicht so schöne Erfahrung was Essen angeht, habe ich während der Zeit im Zug nach
Mombasa gemacht. Während der Fahrt hielt der Zug immer mal wieder an, um ab zu kühlen oder was auch immer. So auch, während wir im Speiseabteil am Frühstücken waren. Der Zug hielt in diesem Moment am Rande eines Dorfes bzw. am Rande kleiner Häuser von Bauern, die dort ihre Landwirtschaft betreiben. In diesem Moment liefen Kinder an den Zug heran und baten um etwas zu essen, wiederum andere Kinder machten Gesten, die uns zu verstehen geben sollten, dass wir Essen in uns hineinschlingen und dass sie sich von unserem Anblick übergeben müssten und sie auf uns herab spucken.

Es war schön zu sehen wie die Kinder im Freien spielten und jeder Erwachsene sich verantwortlich fühlte ob es nun sein Kind war oder nicht. Da ist es noch ärgerlicher immer wieder fest zu stellen, wie es mittlerweile auf den deutschen Straßen aussieht. Nämlich leer. Die Kinder sitzen Zuhause vor ihrem Tablet oder ihrer Spielekonsole, echt traurig. Und wenn man doch mal Kinder spielen sieht, sind es ehrlicher Weise in den meisten Fällen ausländische Kinder. Eine Arbeitskollegin erzählte mir neulich von einem Schulkind, dass während einem Ausflug im Wald ihr folgende Frage stellte: „Wo ist denn jetzt der Wald?“. Da muss ich wohl auch nicht mehr viel dazu sagen…Es fällt mir schwer, all meine Eindrücke im Detail zu beschreiben und die richtigen Formulierungen zu finden, aber eine kleine Vorstellung konnte ich dir hoffentlich geben. Ich würde sagen, lass dir davon Lust machen und packe deinen Rucksack 🙂


​Touri Aktionen

Safari

 Im Tsavo East Nationalpark
Zeitraum: 2 Tage
Kosten: 235€, Eintritt, Fahrer, Auto, Unterkunft außerhalb des Parks inkl. Essen, 1x Mittagessen außerhalb der Unterkunft ( wird Biller bei mehreren Personen!)

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​Meine Safari habe ich gebucht über den „Chef“ meiner Unterkunft „Distant Relatives“ in Kilifi. Er hat mich zu einer Safari hinzu vermittelt, die von einem Hostel aus Mombasa angeboten wurde. Von meiner Unterkunft selbst, wurde leider keine Safari angeboten, da der Park von dort aus viel zu weit weg ist.
Um mich ihnen anzuschließen fuhr ich nachts um 4:00 Uhr ca. 2 Stunden mit dem Taxi nach Mombasa, wo ich vom Safarifahrer und der beiden anderen Teilnehmer abgeholt werden sollte. Das war eine recht teure Fahrt für mich, jedoch wäre es mit dem Matatu für mich als Frau um dieser Uhrzeit zu gefährlich gewesen. Außerdem währe das Risiko zu hoch gewesen zu spät zu kommen, da man in einem Matatu nie weis was passieren kann, vor allem im morgendlichen Arbeitsverkehr.Schon nach kurzer Zeit kam ich mit dem Taxi in eine Straßenkontrolle. Wir fuhren langsam heran und wurden dann zur Seite heraus gewunken. Der Polizist wies den Fahrer an, seine Motorhaube zu öffnen, da er seltsame Geräusche daraus hören konnte. Ich war etwas irritiert und verstand nicht alles in ihrem wilden umher Gerede. Plötzlich hielt der Polizist ein kleines süßes Babykätzchen in den Händen. Oh man war das merkwürdig. Sie diskutierten noch eine Weile, weshalb der Mann ein Kätzchen in seiner Motorhaube habe, aber irgendwann lies der Polizist uns weiter fahren. Mir war klar, dass es hier nicht üblich ist ein Haustier zu halten und daher besteht auch eine ganz andere Haltung gegenüber einer Katze trotzdem fiel es mir schwer, das Kätzchen zurück zu lassen, denn es wurde einfach in den Straßengraben gesetzt.In Mombasa angekommen, war es etwas schwierig den abgemachten Treffpunkt zu finden, da der Taxifahrer das genannte Hotel nicht kannte. Als wir durch Hilfe von Passanten das Hotel fanden hatte ich noch 1 Stunde Zeit.

Während meiner Wartezeit wurde ich mehrmals von einem Jungen ca. 14 Jahre alt „angesprochen“ der sich sehr merkwürdig verhielt und immer wieder an einer Tüte roch. Den Inhalt konnte ich nicht sehen, ich schätze jedoch dass er an Kleber schnüffelte. Sehr eindrückliches und erschreckendes Erlebnis…

Mir war schon etwas mulmig, da nach 1 Stunde und 20 min. noch immer niemand da war, um mich abzuholen. Ich, alleine im Mombasa, keine Ahnung wo ich genau bin. Doch dann nach 1 Stunde 30 entdeckte ich endlich das Safari Fahrzeug.

Von hier aus fuhren wir nochmals 3 Stunden, bis hin zum Park und dann ging es direkt los mit der Safari. Es war genau wie ich es mir vorgestellt hatte und dass wir nur zu dritt waren, hat gut gepasst, so hatte jeder ausreichend Platz um alles zu sehen und gute Fotos zu schießen.
Ab und an war ich etwas im Konflikt mit mir, denn ich liebe das Fotografieren aber natürlich wollte ich diese wahnsinnige Natur und ihre Tiere nich nur durch meine Kameralinse sehen. Eines meiner Lieblingstiere sind Schmetterlinge. Da war es ein schönes Erlebnis, als wir durch einen dich bewachsenen Weg fuhren, dessen Büsche voll mit kleinen weißen Schmetterlingen waren, die alle umherflogen sobald das Auto an ihnen vorbei fuhr.

Als es darum ging zur Übernachtungsgelegenheit zu fahren, stellten wir fest, dass die beiden Anderen und ich ein unterschiedliches „Paket“ gebucht hatten über eigentlich den selben Anbieter. Sie hatten eine Unterkunft innerhalb des Nationalparks, meine war leider außerhalb. Ich war zusammen mit meinem Fahrer der ebenfalls dort übernachtete, der einzige Gast. Das hat mich sehr nervös gemacht, vor allem  als ich dann schlafen wollte. Aber ich hatte super Gespräche mit meinem Fahrer und mein Englisch wurde dabei mal wieder sehr beansprucht.
Er erzählte mir zum Beispiel davon, dass er eigentlich leidenschaftlicher Musiker ist aber sein Vater ihm dies als Kind verboten hatte. Nun macht er in seiner Freizeit Musik mit interessierten Kindern und hat sogar kleine Auftritte.

An dieser Stelle durfte ich lernen, dass man sich gaaaanz genau informieren muss was man da bucht. Und am besten ist auch, du buchst diverse Aktionen nicht über Dritte, da diese natürlich auch etwas mit daran verdienen wollen und der Preis dadurch steigt.

​Im großen und Ganzen war die Safari aber super. Ich habe Büffel, männliche und weibliche Vogelsträuße, Warzenschweine, Affen, viele viele Zebras und Elefanten und ganz viele verschiedene Gazellen gesehen. Alles habe ich natürlich mit meiner Kamera festgehalten und es hat einen rießen Spaß gemacht die atemberaubenden Tiere in ihrer natürlichen Lebenswelt zu fotografieren auch wenn es nicht immer ganz so einfach war xD. Sehr schön fand ich auch die vielen bunten Vogelarten die ich gerne fotografiert hätte, jedoch waren meine beiden Mitfahrer nicht ganz so begeistert davon wie ich.
​Die Landschaft war zu meinem Nachteil noch sehr grün und dicht bepflanzt, durch den Regen der leider öfter fiel, da sich die Regenzeit etwas nach hinten verschob. Dies machte es mir etwas schwieriger die Tiere zu entdecken, vor allem die Löwen, Nashörner und Leoparden. Trotzdem war es eine schöne Erfahrung, Afrika so grün zu sehen, da man es sonst ja eher trocken und verdorrt kennt.

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​Im übrigen hat sich meine negative Haltung gegenüber den Zoos sowas von bestätigt und ich werden keinen Fuß mehr in einen Zoo setzen.
​Es war so faszinierend die Tiere hier zu sehen mit ihren Muskeln, ihrem glänzenden Fell und in BEWEGUNG, denn hier haben sie
Platz zum LEBEN… also wirklich leben, nicht umher stehen und da sein…

Hier stelle ich auch meine Haltung der Wertevermittlung, an die Kinder in meinem Kindergarten in Frage.​ Möchte ich mit den Kindern wirklich in den Zoo gehen und ihnen Tiere zeigen, so wie sie eigentlich gar nicht sind. Eisbären die wie benommen hin und her gehen, Zebras die im Vergleich zu denen, die in freier Natur leben, aussehen wie aus Haut und Knochen, Giraffen dessen Fell völlig ausgeblichen, matt und ungepflegt ist. Wollen wir den Kindern vermitteln, dass es in Ordnung ist, Tiere im Zoo einzusperren aber im Kindergarten Insekten in ein Glas zu sperren sei nicht in Ordnung…

Delfinbeobachtung & Schnorcheltour

In Watamu
Kosten Getränke + 1 Essen: 50 €
Dauer: 1 Tag

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Delfine… wollte ich schon immer mal sehen. Also buchten wir eine Delfintour. Da dies natürlich eine totale Touristensache ist, waren auch andere kleine Boote unterwegs, was die Atmosphäre für mein Empfinden sehr ätzend machte.
Ich hatte erwartet auf das Meer heraus zu fahren, stattdessen waren wir ca. 700 Meter vom Strand entfernt – das fand ich etwas schade. Wir hatten einige Delfine sehen können, auch ein Baby war dabei, so süß. Sie schwammen recht nah am Boot entlang, daher war es auch möglich schöne Fotos zu machen, wenn man denn schnell genug war. Ich fand es super endlich mal Delfine gesehen zu haben, aber irgendwie habe ich es mir schöner vorgestellt, es war eben eine totale Touristenaktion.

Die Schnorcheltour war mit ca. 15 min. sehr sehr kurz aber die Fische die es zu sehen gab waren super! Die Korallen waren bereits alle tot und sahen daher nicht all zu schön aus.​Die Taucherbrille und der Schnorchel wurden gestellt, jedoch habe ich auf den Schnorchel verzichtet, der ziemlich unappetitlich aussah. Ich empfehle dir auf solch eine Tour dein eigenes Equipment mit zu nehmen!!!

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Am Ende fuhren wir sehr lange an einen besonderen Platz an dem es unser Meeresfrüchte Mittagessen gab. Als Unterhaltung wurde uns ein „Stammestanz“ vorgeführt, welcher natürlich eher eine Einnahmequelle sein sollte, denn am Ende gingen sie umher um Geld einzusammeln. Parallel zu unseren Tischen standen kleine Stände an denen es selbst gemachten Schmuck zu kaufen gab.

Zuhause angekommen stellte ich fest, dass ich mir auf dem Deck des Bootes einen meeega Sonnenbrand geholt habe, da ich durch den Fahrtwind die Hitze der Sonne nicht spürte. Na super…


Gede Ruins

​Hells Gate

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Bereits der Weg zum Hells Gate ist spitze. Du kannst ab einer gewissen Stelle mit dem Auto weiter fahren oder dir ein Fahrrad mieten und mit dem Fahrrad dort hin weiter fahren. Ab diesem Moment wirst du so manchen Tieren begegnen, wie auf einer Safari. Wir trafen z.B. Zebras, Erdmännchen, Büffel und Warzenschweine. Hierbei sind einige klasse Fotos entstanden, da du mit deinem Privat PKW oder Fahrrad so lange und oft anhalten konntest wie du wolltest.

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Unterwegs wird dir eine kleine Klettertour angeboten an einem recht hohen Felsen. Da ich liebend gerne klettere habe ich es natürlich direkt gemacht und es war super. Natürlich musste ich in dieser Situation der Ausrüstung dieser Personen vertrauen und auch der Person die unten steht und mich sichert aber ich habe es trotzdem gewagt und es hatte sich gelohnt.

Der Eintritt in das Hells Gate kostet 28 €. Wenn du dich bequatschen lässt oder etwas ängstlich bist, kannst du auch noch etwas Geld für einen Tourguide ausgeben. Meiner Meinung nach ist es nicht notwendig, da es kaum möglich ist vom Weg ab zu kommen. Sehr informativ ist der Guide auch nicht und da er regelrecht voraus rennt, hast du ihn immer vor der Linse und beim Fotografieren was hier wirklich sehr großen Spaß macht, kann das schon recht nervig sein.
Die Vorstellung in einem ausgetrockneten Flussbett zu laufen, welches mehrere Meter tief und breit war, hat mich sehr beeindruckt. Die Felswände mit ihren speziellen Einkerbungen durch das jahrelang durchfließende Wasser und die Farben sind einfach klasse. Wer gerne fotografiert, wird hier einige Stunden verbringen können! So manche Stelle benötigt auch etwas Geschick und wenn du gerne ein wenig am Klettern bist, wirst du hier deinen Spaß haben. Also ein perfekter Ausflug für mich 🙂

​Nilpferd-Kanutour im Lake Naibasha

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Auf dem Weg zum Lake Naibasha bzw. zum Hells Gate gibt es eine Stelle von welcher aus du einen atemberaubenden Blick über die kenianische Landschaft hast. Natürlich haben wir dort Rast gemacht um den klasse Ausblick zu genießen.

Bis wir endlich Nilpferde sahen verging einige Zeit und es hätte auch durchaus sein können, dass wir gar keine zu Gesicht bekommen. Selbstverständlich kannst du aber auch großes Glück haben und siehst sie sogar an Land, aber da sie dies wohl eher nur abends/ nachts tun ist die Wahrscheinlichkeit sie in ihrer „vollen Pracht“ zu sehen recht gering. Naja, ich habe immerhin einen Teil ihres Kopfes und den Rücken gesehen, immerhin xD.

Während wir am Ufer des Sees entlang fuhren, konnten wir sehr viele verschiedene Vogelarten beobachten. Am meisten beeindruckt hat mich der Pelikan, durch seine Größe und seine schönen Farben.

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Ein warmer Sonnenuntergang in Afrika darf natürlich nicht fehlen 🙂

Eine Antwort

  1. Hallo Vanessa, hallo David,

    so ein schöner Beitrag! Ihr habt alles beschrieben, was ein zukünftiger Reisende für eine Kenia-Aufenthalt braucht. Es ist sehr interessant und wichtig, wie ihr die verschiedenen Verkehrsmittel geschildert habt. Mit Matatu durch Nairobi zu fahren ist ein echtes Erlebnis. Wir konnten es im Sommer erfahren. In Rahmen einer City und Slum Tour sind wir mit Matatu nach Mathare gefahren, um den Armenviertel zu sehen. Es war ein echter Kulturschock und ein eye-opener Erlebnis. Über unsere Tage in Nairobi mit viel Anregungen könnt ihr auf der Seite https://www.travelsicht.de/city-tour-slum-tour-nairobi/ lesen.
    Früher waren wir schon mal in Kenia. Damals haben wir eher Safari gemacht und am Diani Beach gechillt. Diesmal war Massai Mara und Nairobi auf dem Program.

    Viel Spaß weiterhin mit euerem Blog und gute Reise!

    Viele Grüße,

    Ildi

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