Es ist der 12.4.2023 – meine nächste Reise beginnt. Mein Koffer ist schon seit ein paar Tagen fertig gepackt. Es geht nach Ägypten. Eine Tauch Safari steht an. Gebucht habe ich über das Reisecenter Federsee. Los gehts!

Buchung im Januar 2023

Gerade erst war ich zurück von den Malediven. Dort war ich 10 Tage zum Tauchen und entspannen. Mein Ruhepuls sank deutlich, meine Tauchskills stiegen. Die Anzahl an geloggten Tauchgängen jedoch nicht all zu sehr. Statt der geplanten mindestens zwei Tauchgängen pro Tag, war es nur einer. Die Preise… EXTREM.

So frustriert wie ich von den Preisen war, sah ich mich Zuhause direkt nach der nächsten Tauchreise um. Ich stieß auf die Reisemesse in Stuttgart. Seit meinem Urlaub 2022 in Ägypten kenne ich Extradivers Worldwide und damit auch das Reisecenter Federsee. Nun fand ich heraus, dass das Reisecenter Federsee einen Stand auf der Messe hat – schnell war klar was mein Programm an diesem Samstag war.

Ich fuhr nach Stuttgart.

Reisecenter Federsee

Ein großer Stand in Halle 9. Nebenan Aussteller für Taucherausrüstung. Die Messe insgesamt ließ das Reiseherz höher schlagen. Für mich gab es allerdings nur ein Ziel. Persönlich mit Leuten vom Reisecenter Federsee ins Gespräch zu kommen. Das tat ich. Zuerst traf ich Mahmoud. Ein super netter Mann, der in Hurghada, Ägypten wohnt und zur Messe kam. Wie sich später herausstellte bietet er in Ägypten Transfers an. Ein wenig später kam ich noch mit Jenny ins Gespräch. Ich war sehr interessiert an einer Tauchsafari. Und zwar eine ganz Bestimmte. Eine Safari auf der Red Sea Explorer. Jenny bot mir an, ein Angebot für mich auszuarbeiten. So hatte ich noch ein wenig Zeit, mich auf der riesigen Messe umzusehen.

Es gibt auf unserer Erde schon enorm viel zu entdecken. Und es gibt unglaublich viele Personen und Agenturen, die für sich werben.

Tauchen und Equipment

Nach einer schnellen Runde über die Messe, zwischen sehr vielen Menschen und einem voranschreiten wie auf der Autobahn in der Rush Hour, lief ich zurück in Halle 9. Dort sprach ich einen Mitarbeiter eines Tauchgeschäfts an. Da ich auf den Malediven mehrfach schlechte Erfahrung mit dem ausgeliehenen Atemregler machte, wollte ich mal wissen, was erfahrene Taucher empfehlen. „Wann empfiehlt es sich, sein eigenes Equipment zu haben?“ Naja, eigentlich hätte ich mir die Frage sparen können. Mein Hintergrund war, ich wollte wissen, ab wann es sich rechnet. Schon ab einem Tauchurlaub im Jahr? Oder braucht es mehr? Aber was ist mir denn meine eigene Sicherheit Wert? So, nun wollte ich nicht nur auf Tauch Safari gehen, sondern auch noch das eigene Equipment dafür haben.

Derweil war eine Stunde vergangen und ich ging drei Schritte zum nächsten Stand – dem vom Reisecenter Federsee.

Angebot auf der Messe Stuttgart

Jenny begrüßte mich erneut bei sich am Stand und besprach mit mir das Angebot. Eine Woche Tauch Safari auf der Red Sea Explorer ab Port Ghalib, Ägypten plus vier Nächte Hotel im Anschluss. Ich war mir noch etwas unsicher wegen meiner Reisemigräne, die ich seit einiger Zeit immer habe, wenn ich von Zuhause in ein anderes Land Reise. Deshalb brauchte ich noch Zeit zum Überlegen. Die bekam ich.

Im weiteren Gespräch lernte ich noch einen Mann kennen, der das Boot Red Sea Explorer mit erbaut hat. Somit war die Runde vom Reisecenter ja nahezu vollständig. Mehrere Ansprechpartner für Informationen zu Reisen und Buchung, eine Person die Transfers in Ägypten durchführt und noch jemand der ganz genau über das Boot Bescheid weiß, weil er es selbst gebaut hat. Klasse!

Eigene Recherche

Nachdem ich das Angebot hatte, verließ ich die Messe recht schnell wieder. Ich blickte noch ab und zu nach links und rechts in die Hallen hinein, aber ließ mich nicht vom Weg abbringen. Zurück zur S-Bahn, zum Auto und dann nach Hause.

Zuhause angekommen, habe ich selbst angefangen noch über die anstehende Reise im April zu recherchieren. Günstiger hätte ich das selbst nicht buchen können. Ich suchte jedoch nach einer Möglichkeit vor der Tauch Safari eine Nacht im Hotel zu verbringen, damit ich mich von der Anreise erholen konnte und musste deshalb zeitlich passende Flüge finden. Fand ich. Den Flug habe ich per Mail Jenny vorgeschlagen und sie hat mir dazu ein neues Angebot gesendet.

Angebot angenommen

Nun musste ich zum Bezahlen noch auf meine Miles and More Gold Kreditkarte warten, mit der ich Meilen sammelte und vor allem, durch welche ich auf Reisen versichert bin. Bei dem hohen Betrag für die Reise wollte ich im Fall der Fälle abgesichert sein.

Die Reise nach Ägypten 2023

Am 12.4.23 ging die Reise los. Ab Karlsruhe mit dem Flixbus direkt zum Flughafen Stuttgart. Von Stuttgart mit Condor nach Hurghada, dann ca. zwei Stunden mit dem Auto (Privattransfer) nach Port Ghalib ins Hotel Pickalbatros Sands für eine Nacht.

Am 13.4.23 wurde ich wieder vom Hotel abgeholt und auf die Red Sea Explorer gebracht. Schon am Abend davor habe ich am Hafen einen Spaziergang gemacht und dabei das große Boot gesehen. Über die Größe war ich tatsächlich etwas überrascht. Auf den Bildern konnte ich diese Maße nicht einschätzen und dachte es wäre kleiner. Doch da stand ein großes Boot mit fünf Decks, einer Länge von 43m und Breite von 9,7m vor mir. Für mich beeindruckend.

Das Boot Red Sea Explorer – Die Taucherplattform

Angekommen bin ich auf der Plattform der Taucher. Hier befinden sich zwei große Wasserbehälter mit Süßwasser, in die man nach dem Tauchen die Kamera und den Tauchcomputer legen kann. Dazwischen eine Ablage. Diverse Kleiderbügel zwischen den beiden Treppen bieten genug Platz für Neoprenkleidung. Auf beiden Seiten befindet sich ein Lüftungsausgang vom Motorraum, in welchen man die nasse Kleidung stecken kann. Somit war der Neopren beim nächsten Tauchgang nahezu wieder trocken. Am jeweils äußeren Rand links und rechts der Plattform werden die Flossen aufbewahrt.

Geht man die Treppenstufen hinauf, so steht man auf einer weiteren Plattform für Taucher. Hier sind all die Flaschen mit der eigenen oder ausgeliehenen Ausrüstung daran befestigt. Unter jedem Platz mit individueller Platznummer steht eine Kiste, in die man seine Sachen räumt. Bei mir lagen nach jedem Tauchgang die Boots, Socken und Maske drin.

Mein Jacket konnte ich die komplette Reise an der selben Flasche lassen, nur musste ich die 1. Stufe zum Auffüllen des Tanks nach jedem Tauchgang entfernen. Auf dieser Etage gibt es im Außenbereich noch viele Haken für sein Handtuch etc. Auch gibt es Ablagen mit Steckdosen für Kameras und Anderes. Links und rechts befanden sich jeweils eine Toilette. Trinkwasser konnte man sich hier auch jederzeit holen. Außerdem werden nach jedem Tauchgang Getränke serviert.

Der Salon

Öffnet man auf dem Deck auf dem die Taucher ihren Platz finden, die große schwarz getönte Tür, so kann man den Salon betreten. Hier finden jegliche Einweisungen statt. Für den aktuellen Tauchplatz, die Sicherheitsvorkehrungen an Bord, das Essen und zum Schluss die Bezahlung. Ausgestattet mit einer Bar zur Rechten, einer Lounge mit Fernseher (wo die Tauchplätze gezeigt werden) zur Linken. Auf jeder Seite stehen zwei große Tische mit jeweils acht Sitzplätzen. Genug Platz. Weiter in Richtung Bug befindet sich das Buffet für Frühstück, Mittag- und Abendessen. Noch ein Stück weiter sind Kabinen für Gäste. In der Mitte des Raumes führt eine Treppe runter auf das erste Deck. Hier sind vier Kabinen für Gäste und ganz vorne für die Besatzung.

Aufenthaltsbereiche neben dem Salon

Das dritte, vierte und fünfte Deck ist ausgestattet mit Sitz- und Liegebereichen für den Aufenthalt zwischen den Tauchgängen. Außerdem sind auf Deck 3 weitere Kabinen für die Gäste und eine weitere Bar. Auf Deck 4 ist der Shop, das Zimmer des Tauchführers, ein Büro und das Cockpit. Auf Deck 5 sind zwei Sonnenliegen und dem Captain sein Steuerrad und Instrumente. Das fünfte Deck ist das Höchste, hier hat man den besten Ausblick.

Das Safari Erleben zu zehnt auf dem großen Boot

Das Boot war nicht ausgebucht, im Gegenteil. Von 24 möglichen Gästen waren nur zehn an Bord. Mehr hatten einfach nicht gebucht. Es kam eine Gruppe von vier Männern, ein Ehepaar aus Schottland und zwei Freunde aus Stuttgart, sowie zwei Einzelreisende inklusive mir. Wir Einzelreisenden hatten jeweils unseren eigenen Raum. Eigentlich gibt es nur Doppelzimmer, zwar mit Einzelbetten, aber da wir so wenige Leute waren und unterschiedliche Kategorien buchten, ging es gut auf. Die Aufteilung in Tauchgruppen war auch schnell klar. Die zwei Einzelreisenden waren ein Buddyteam und tauchten zusammen mit Tamer, dem Guide und der Vierer-Tauchgruppe. Die anderen Vier tauchten mit Nemo, dem zweiten Guide.

Nach den Tauchgängen hatten wir wie oben beschrieben, viele Möglichkeiten um zusammen zu sitzen oder sich aus dem Weg zu gehen.

Das Tauchen

Sooooo schön! Sieh selbst:

So ein Tauchtag auf dem Boot war sehr schnell vorbei. Wir hatten bis zu vier Tauchgänge am Tag von jeweils 50 – 60 Minuten. Plus Briefings und An- und Ausziehen waren das pro Tauchgang schon mal 1:15h oder 1:20h je nachdem. Das ganze vier Mal am Tag hieß also, dass 5:20h verplant waren. Dazwischen gab es immer Essen. Man sollte sehr viel trinken, nicht sehr lange in der Sonne liegen oder heiß duschen. Das Wasser war mit 23-24 Grad für mich sehr kalt. Ich tauchte im 7mm Anzug und selbst dann war mir noch frisch.

Nach der Tauch Safari wurden wir um 11 Uhr abgeholt, manche von uns zum Flughafen gebracht und ich zurück zum Hotel, wo ich noch vier Nächte eingebucht war.

Das Hotel – Pickalbatros Sands

… würde ich nicht mehr buchen. Die Geschmäcker sind aber sehr verschieden, doch für mich war es nicht das Richtige. Das Hotel ist vergleichbar mit einem kleinen deutschen Dorf. So groß. Es gibt mehrere und davon sehr riesige Pools, einen sehr breiten Strand mit vielen Liegen und Schirmen. Zwei Stege bieten die Möglichkeit über das Riff bis zur Steilwand hinaus zu laufen und dort zu schnorcheln. Viele Restaurants laden zum Essen ein. Leider auch Schlechte. Das Hotel unter der Rezeption fand ich am Besten. Zum Frühstück frische Croissants, ägyptische Bohnen und Falafel, verschiedenes Brot, auch Ägyptisches, viele Süßigkeiten, eine Auswahl an Marmeladen, zwei Ecken an denen Eier frisch zu Rührei, Omelett oder Spiegelei zubereitet werden, Waffeln, Salate und vieles mehr. Das Mittags- und Abendbuffet ist ebenso groß. Trotz der großen Auswahl gab es unterschiedliche Angebote.

Mein Zimmer lag in der ersten Nacht zur Seite der Pools. Damit auch zu Seite der Bühnen und der Musik. Es war sehr laut. Auch das Kinderprogramm musste man sich so zwangsläufig anhören. Nach der Tauch Safari bat ich um ein Upgrade zu einem Zimmer mit Meerblick. Das bekam ich, jedoch befindet sich am Strand eine Theaterbühne und mein Balkon war direkt darauf ausgerichtet. Auch das war leider unverschämt laut. Als Zuschauer hätte ich nicht vor der Bühne sitzen wollen. Die Vorführungen gingen teilweise bis 23 Uhr. Das war für mich ein No-Go! Ich war meist schon vor 23 Uhr müde, weil ich immer schon um 6 Uhr aufgestanden bin. In Ägypten geht die Sonne um 5 Uhr auf und um 18 Uhr war sie unter gegangen.

Die Heimreise

So gesehen hätte ich das Hotel im Anschluss nicht unbedingt gebraucht. Das Tauchen vom Hafen aus, hat sich für mich nach der Safari eher nicht gelohnt. Nun hat es für mich gepasst, am 24.4. wieder Heim zu reisen.

Um 12 Uhr wurde ich vom Hotel abgeholt und im Privattransfer zum Flughafen Hurghada gefahren. Ich hatte auch hier ein upgrade gebucht. So bekam ich ein Business Class Ticket. Mit diesem ging ich in die Lounge. Ich hatte noch drei Stunden Wartezeit. Es war mein erstes Mal in eine Flughafen Lounge. Der Service hat mir gut gefallen. Ich bekam alles was ich wollte, das war schon luxuriös. Als das Boarding begann, konnte ich als einer der ersten Einsteigen. Dann saß ich im kleinen A320 Flieger, für Condor typisch – neben mir ein freier Sitzplatz. Doch auf dem anderen Business Class Sitzplatz in meiner Reihe saß auch keiner. So konnte ich mich ausbreiten, meine Beine ausstrecken – sehr sehr angenehm, aber noch nicht bequem. Aber um bequem zu sitzen hab ich das Upgrade nicht gebucht. Die Sitzplätze am Notausgang wären bequemer gewesen, weil der Abstand zum Vordersitz größer ist.

Gebucht hatte ich Business, weil ich sowieso 30€ für einen Sitzplatz am Notausgang bezahlt hätte und ein Essen für 12€ vorbestellt hatte. Das Upgrade kostete 49€. Dafür konnte ich noch mehr zu Trinken bekommen und der allerbeste Vorteil war, dass in Stuttgart mein Gepäck als eines der Ersten auf dem Gepäckband war. 23:00 Uhr aus dem Flieger ausgestiegen, 23:05 Uhr mit dem Bus das Terminal erreicht. 23:10 Uhr das Gepäck vom Band genommen und 23:15 Uhr in den Flixbus nach Karlsruhe gestiegen. 0:20 Uhr Karlsruhe erreicht und die letzte Bahn nach Hause erwischt. 12 Stunden und 40 Minuten war ich unterwegs vom Hotel bis nach Hause.

Fazit Tauch Safari Reise Ägypten 2023

Für mich als Migränepatient ist eine Nacht zum Ankommen sehr wichtig geworden. So war das Hotel für eine Nacht vor der Safari Gold wert.

Die Safari war mein absolutes Highlight auf Reisen. Das Tauchen war so wunderschön, das würde ich am liebsten viel öfter machen. Dem Boot und der Organisation Red Sea Explorer würde ich 5 von 5 Sternen geben! Ich war absolut zufrieden und würde jederzeit wieder kommen.

Der Aufenthalt im Hotel im Anschluss hätte nicht sein müssen. Das weiß ich nun für spätere Reisen. Außerdem buche ich nächstes Mal möglichst einen Flug direkt nach Marsa Alam um mir die mindestens zweistündige Fahrt von Hurghada nach Port Ghalib zu sparen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*