In kleinen Schritten geht es weiter mit unseren Erlebnissen im Westen Kanada ’s. Heute folgt der nächste Teil:

Jasper

Wir erreichten Jasper am Nachmittag und liefen etwas durch die Stadt. Auf unserem Weg fanden wir ein Feuerwehrhaus. Das sahen wir uns etwas näher an. Als Feuerwehrfrau muss man doch auf jeden Fall andere wehren sehen und sie ein wenig vergleichen. Ein paar Bilder sind natürlich auch entstanden. Wirklich viel sehen konnte man ja nicht. Die Tore waren zu. Also liefen wir weiter und landeten ein weiteres Mal beim Subway. Es ist praktisch, denn hier hat man kostenlos wifi und kann mit der Family schreiben oder ein paar Bilder hochladen.

Allgemeines über die Stadt Jasper

Die Stadt an sich ist in mitten der Berge und an klaren Tagen hat man eine echt tolle Sicht auf diese. Die Häuser sind alle sehr niedrig. Höchstens zwei Ebenen pro Haus. Das sah schon sehr cool aus. Nach Jasper kommst du übrigens auch mit dem Zug oder dem Greyhound Bus. Die Haltestelle. Sind in der Mitte der Stadt.

Essen findet man hier auf jeden Fall. An zwei Stellen sahen wir eine Reihe von Menschen die auf ein Sitzplatz warteten. Ich gehe davon aus, hier war es gut. Falls du jemals dort sein solltest, halte einfach Ausschau nach vielen Menschen, dann wirst du mit Sicherheit gut essen. Und wo waren wir? Im Subway.

Eine Unterkunft sollte man hier recht früh buchen, ansonsten auf dem Campingplatz nächtigen. Tanken kann man hier recht günstig, und einen kleinen Supermarkt, der Größe verglichen mit Edeka, gibt es auch – etwas außerhalb der Kernstadt.

Am Abend fuhren wir zum Campground ein paar Kilometer entfernt und genossen das warme Wasser im Bad und die flush Toilets (Toiletten mit Spülung, bei denen man nicht das Gefühl hat, man hat was vergessen wenn man sie verlässt).

Jasper und Athabasca Falls

Am nächsten Tag fuhren wir direkt noch einmal zurück nach Jasper und surften noch mal eine Weile im Web. Wegen Unterkünften Usw. Weiter ging es danach zum Athabasca Falls

"Tangle Creek" Wasserfall
„Tangle Creek“ Wasserfall

, der von Touris nur so überlaufen war. Hier fällt ein großer Fluss ein paar Felsen hinab. Es ist laut und relativ kalt.

Es war nicht so spektakulär also gingen wir etwas weiter und sahen ein paar Menschen zu wie sie in Raftingboote stiegen und davon fuhren. Geil! Das wollen wir auch. Aber nicht hier. Vielleicht in Vietnam oder Thailand, mal sehen. Nach einigen Minuten gingen wir zurück zum Auto und fuhren in Richtung der Icefields. Auf dem Weg dahin hielten wir bei einem, unserer Meinung nach, schönen Wasserfall und knipsten wieder ein paar Bilder.

Icefields

Später kamen wir bei den Icefields an. Bisher war es warm genug für Tshirt und kurze Hose. Hier liefen jedoch alles mit Pulli und lange Hose herum. Als wir ausstiegen wussten wir warum. Also zogen wir uns schnell ein paar wärmere Sachen an und gingen los.

Einen kleinen Hügel hatten wir bestiegen und schon sahen wir den Gletscher. Icefield GletscherEs hat keine Minusgrade und trotzdem liegt hier ein Haufen Eis den Berg herunter. Es ging ein starker Wind. Die Luft war trotzdem eiskalt, vllt hält der sich wegen dem kalten Wind?! Eins ist klar, lange wird er hier nicht mehr sein denn Forscher gehen davon aus, dass er schnell schmilzt und hier im Tal ein großer See entstehen wird.

Das Wasser fliest und fliest.

Jap, der Meinung sind wir auch. Nur das mit dem See nicht. Das Wasser fliest ja schließlich ab. Ja, das Wasser fliest, sahen wir hier direkt am Ende des Gletscher. Reichlich Wasser fliest hier Tag und Nacht vom Gletscher weg. Ein Fluss so breit wie zwei einfache Autos der Länge nach. Nicht erst später, nein, direkt vom Gletscher weg! Und schon wieder kamen wir mit dem Klimawandel in Berührung. Da bekamen wir Gänsehaut. Und nicht nur weil es kalt war! Wir gingen noch eine Weile über die Steine und Felsen die hier überall herumliegen. Auf der Suche nach Gold, die leider erfolglos verlief. 😀 Egal. Die kleine Wanderung war trotzdem richtig klasse! Sind wohl etwas zu weit gewandert und fanden den Weg zum Auto nicht mehr. Mussten eben zurück laufen. Geschlafen haben wir wenige Kilometer entfernt auf einem Camp der eigentlich voll belegt war. Zwei ältere Franzosen (zw. 65-70J.) boten uns ihren Platz an um ihn zu teilen. Okay. Am nächsten morgen sprachen wir etwas miteinander und sie erzählten dabei dass sie schon 10 Jahre unterwegs seien. Fünf Jahre in Afrika und nun schon fünf in Nordamerika. Alles mit ihrem selbst umgebauten Camper. Einfach klasse. Das war eine wirklich schöne Begegnung mit den beiden.

Woche 2

Diese Woche verbringen wir viel im Nationalpark Banff. Beim Peyto Lake, dem Lake Moraine, in einer Höhle, usw. Wir wandern und knipsen Fotos und vieles mehr. Lies selbst:

Bekanntschaft aus Offenburg gemacht

Peyto Lake, Banff NP
Peyto Lake, Banff NP

Nun fuhren wir wieder etwas den Berg runter und zwar zum Peyto Lake.

Ein strahlend blauer See. Warum sieht der so blau aus? Das Wasser kommt von einem Gletscher. Es bringt verschiedene Moleküle mit, welche sich zusammen mit Schlamm am Boden absetzen. Zusammen mit der Lichteinstrahlung der Sonne ergibt dies dann diese strahlende Farbe.

Wir wollten es genau wissen und wanderten den langen steilen Weg hinunter. Auf dem Weg lernten wir einen deutschen, aus Offenburg, kennen. Er war genauso Abenteuer froh. Ich tat mich etwas schwer damit, den langen steilen Weg runter zu gehen, weil man ihn ja irgendwann auch wieder hoch laufen muss. Egal. Trotzdem. Unten liefen wir barfuß weiter. Unsere Bekanntschaft sprang sogar in das eiskalte Gletscherwasser!

Wir wollten schauen wo das Wasser herkommt. Dazu mussten wir noch eine weitere Strecke den Fluss entlang laufen. Um weiter zu kommen hätten wir diesen überqueren müssen. Die Strömung war zu stark, so gingen wir eben zurück.

Lake Moraine

Am nächsten Morgen fuhren wir früh los zum Moraine Lake. Das war ein Tip unserer Bekanntschaft. Und wen trafen wir dort wieder? Jap, Michi. Es war 7:00 Uhr und es war schon echt viel los. Wir stiegen über Baumstämme, Steine und Felsen, bis zur Spitze des Hügels vom dem aus man die schönsten Bilder, vom noch blaueren Wasser als vom Peyto Lake, schießen kann. Die ersten Menschen ließen ihr Kanu ins Wasser und zerstörten das Bild. Okay, das müssen wir auch tun, sagten wir uns.

Moraine Lake

Wir aßen zu Mittag in der kleinen Touristenstadt zwischen dem Lake Louise und dem Moraine Lake. Poutine scheint wohl ein typisch kanadisches Gericht zu sein. Pommes, Käse, Bratensoße und manche mischen Ketchup dazu. Krass. Mit ein paar Hänchenstreifen war das dann sogar echt essbar. 😀

Und auf in Richtung Vancouver Island

An diesem Tag fuhren wir noch nach Banff und sahen uns eine Höhle an. Von oben herab floss Schwefelhaltiges Wasser in ein Becken. Leider durfte man das Wasser nicht berühren und auch nicht darin baden. In diesem Raum stank es übel. Was oberhalb der Höhle, im Außenbereich nicht besser war. Schon bald gingen wir zum Auto und fuhren in Richtung Giant Cedars.

Ein weiterer Tag begann und wir sahen uns den Giant Cedars Wald an. Ein Märchenwald wie schon mal beschrieben mit richtig dicken Mammutbäumen, umgefallenen alten, morschen Bäumen und vieler kleiner Bäche. Danach fuhren wir weiter über Kelowna (ein Tipp von Michael). Es soll hier angeblich viel schöner sein als die andere Strecke. Leider können wir das nicht ganz bestätigen, zum Einen weil wir die andere Strecke nicht zum Vergleich haben und zum Anderen weil wir diese Strecke wirklich nicht gut fanden.

Der westlichste Westen Kanada ’s unserer Reise

Viel sind wir gefahren. Über Hope und Abbotsford bis zur Küste „Horseshoe Bay“ wo uns die Fähre für teure 60€ über das Meer auf Vancouver Island brachte. Dort aßen wir eine Pizza und fanden einen schönen Campingplatz auf dem wir gleich zwei Nächte blieben. Wir nutzten die Zeit für Organisatorisches.

Eine Stunde entfernt konnte man Höhlentouren machen. Da waren wir dabei. Bezahlt, lange Hose und Pulli angezogen, Helm auf, GoPro befestigt und los ging es. Es war keine Tour wie man sie sich vorstellt, mit Wegen durch die Höhle und überall Lampen. Du hast deine Lampe am Helm befestigt und steigst Felsen und Steine hinab in eine wirklich finstere Höhle. Ständig sprach der Tourguide von „Calcite“, welches man nicht berühren solle. Es war eine wahnsinnig tolle Tour da durch.

Höhle Vancouver Island

Über die Insel fuhren wir noch zwei weitere Tage. Wir nahmen den Weg an der Küste entlang in Richtung Süden. Swartz Bay heißt die Fähranlegestelle an der wir abends um 21 Uhr ablegten weil es um diese Uhrzeit deutlich günstiger war. In Vancouver schliefen wir dann auf einem ziemlich teuren und trotzdem unschönen Camp.

Woche 3

In dieser Woche soll es direkt von Vancouver zum Waterton Lakes Nationalpark gehen, weil dazwischen nicht mehr viel aufregendes zu sehen ist, was auf unserem Plan hätte stehen können.

Der Weg zum Waterton Lakes Nationalpark

Weiter ging die Tour. Diesmal erst in ein Shopping Center zum Apple Store, weil mein toller MacBook nur manche SD Karten liest und Vanessas leider nicht. Mein Laptop entscheidet, welche SD Karte er lesen will und welche nicht. Die Mitarbeiter im Store konnten mir nach 1,5Std. leider auch nicht weiterhelfen. Alle Möglichkeiten waren ausgeschöpft und keine brachte das erwünschte Ergebnis.

In der dritten Woche sind wir eigentlich nur gefahren. Unser Ziel war der Waterton Nationalpark. Wir sind über Grand forks gefahren und haben dort einen tollen Campingplatz gefunden.

Waterton – die Überraschung

Dann ging es weiter in Richtung Waterton. Wir fuhren durch die verrauchte Landschaft und kamen irgendwann aus dem Gebirge wieder aufs flache Land. Vorstellbar wie in Holland. Die Straßen hier gehen Meilenweit nur geradeaus und man sieht keinen Berg in der Ferne. Wir fuhren auf eine Leuchtschrift hinzu. Von weitem erkannte man nichts und wir dachten uns haja, wieder nur ne Baustelle. Nein, das war kein Hinweis auf eine Baustelle.

Waterton Closed Sign

Wir konnten es nicht ganz glauben und fuhren trotzdem weiter unserer Route laut Google Maps. Hier wollten wir zum übernachten die nächste Stadt zu Waterton erreichen. Erreicht haben wir sie auch. Dieses Dörfchen bestand aus genau zwei Häusern! Einer großen Halle und einem Wohnhaus.

Das Krisen Meeting

Überall um das Haus herum und an der Straße standen Autos. Hmmm… hat das was mit dem Schild zu tun? Wir hielten an und schon kam uns ein Mann in schnellen Schritten entgegen der sagte: „Waterton is closed! The fire is coming! And not in a few days!“ Da saßen wir nun in unserem gemütlichen Auto und wussten nicht was tun. Wir gingen zu der Halle wo alle saßen, deren Autos vor der Tür standen. Ein Meeting fand statt. Es geht um die Evakuierung. Vanessas Helferinstinkt sprang an und sie wollte unbedingt helfen. Ein Polizist sagte uns dann es gäbe noch nichts zu helfen, da zum jetzigen Zeitpunkt ja noch nichts passiert sei.

Entscheidung die Reise durch Kanada hier zu beenden

Okay.. dann fuhren wir die Straße zurück. Wir gingen mal wieder zum Subway und aßen ein Sandwich damit wir deren kostenloses Wifi nutzen können. Nun war klar, wir werden in wenigen Tagen unsere Reise durch Kanada beenden. Wir buchten eine Unterkunft in Calgary für die restlichen Tage und schliefen zwei Nächte davor auf Campingplätzen zuerst in Fort Macleod und dann in Calgary selbst. Der Tag des Weiterfluges stand, die Tickets waren gebucht, das Auto wurde früher abgegeben. Wir verbrachten zwei Organisationstage im Airbnb nahe des Flughafens.

Unser Flug ging am 12.9. mit Zwischenstopp erst mal im Osten der USA, in Minneapolis (Reisezeit 8 std.), nach Santa Ana, nähe unserer nächsten Unterkunft in Laguna Niguel.

 


Das war unsere Reise durch Kanada, was wir erlebt und gesehen haben. Demnächst folgt noch ein weiterer Teil in dem es um unsere Ausgaben gehen wird. Wie viel kann so eine dreiwöchige Reise nach Kanada pro Person ungefähr kosten? Was meinst du? Schreib es in die Kommentare. Demnächst klären wir auf.

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